Bet-at-home überrascht mit Sponsoring

Der Online-Glücksspielanbieter Bet-at-home hat ziemlich überraschend ein neues Sponsorship abgeschlossen: Vorerst bis zur Saison wird das Unternehmen aus dem österreichischen Linz bei den Kölner Haien als offizieller Wettpartner in der Deutschen Eishockey Liga werben. Als Premium Partner (zweite Ebene in der Sponsorenpyramide) ist Bet-at-home künftig auf sämtlichen Spielerhelmen der Haie vertreten. Zudem umfasst das Partnerpaket neben einer großflächigen Bandenwerbung, eine Präsenz auf der offiziellen Vereinshomepage (www.haie.de) sowie die Nutzung von Hospitality-Leistungen in der Lanxess Arena.

Unerwartet ist der Deal deswegen, weil der Sportwetten-Anbieter erst in diesem Sommer seinen Kontrakt als Co-Sponsor (zweite Ebene) von Borussia Mönchengladbach fristgerecht zum 30. Juni 2013 auslaufen ließ und das wie folgt begründete: „Bet-at-home.com hat sich auf Grund der unklaren rechtlichen Situation in Deutschland und der damit verbundenen Unplanbarkeit der Erlöse dazu entschlossen, das Engagement mit Borussia Mönchengladbach für die Saison 2013/14 nicht zu verlängern“, so Ende Juni Michael Gierke, Marketingleiter des Glücksspielanbieters, gegenüber dem Fachmagazin Sponsors.

Hü-und-Hott-Strategie erklärbar

Hintergrund der „Hü-und-Hott“-Strategie von Bet-at-home könnte sein, dass es Ende Juni noch so aussah, als ob Bet-at-home bei der Vergabe der 20 Sportwettenlizenzen leer ausgehen könnte. Mittlerweile hat sich die Situation aber geändert: Eigentlich wollte das Land Hessen Mitte August die Lizenzen vergeben. Aufgrund von juristischer Auseinandersetzungen mit Sportwettenanbietern ist es jedoch noch immer nicht dazu gekommen und es ist weiter unklar, wann es dazu kommen wird. Wenn es nicht doch noch zu einer Änderung des Glücksspielstaatsvertrags durch die Politik kommt, gehen Experten davon aus, dass sich die Vergabe noch Monate bis in 2014 hinein hinzieht.

Möglicherweise hat sich deswegen Bet-at-home wie zum Beispiel auch Konkurrenz Happy Bet bei Bayer 04 Leverkusen dazu entschlossen, die sich hinziehende unklare Rechtssituation so lange zu nutzen wie möglich und investiert deswegen doch wieder in Sportsponsoring in Deutschland. Dass dabei die Wahl auf einen Eishockey-Klub fiel, ist ebenfalls eher ungewöhnlich: Bislang haben Sportwetten-Anbieter größtenteils einen Bogen um die DEL gemacht – mit der großen Ausnahme von Cashpoint als Ligapartner der DEL. Aber auch das ist erklärbar: Die Kölner Haie und Bet-at-home arbeiteten bereits in der Saison 2011/12 zusammen. Damals schlossen die Domstädter genau wie die DEG Metro Stars und die Hamburg Freezers ein sogenanntes „Play-off-Paket“ mit dem Glücksspielunternehmen ab.

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2 Antworten auf “Bet-at-home überrascht mit Sponsoring”

  1. Was sagt die DEL dazu? Gibt es keine Exklusivitätsklausel für Cashpoint?

    • T. Kuske sagte:

      Eine Exklusivität gibt es aus folgenden Gründen nicht: Als Cashpoint als Ligapartner einstieg sah es noch so aus, dass durch die Öffnung des deutschen Sportwettenmarktes in diesem Jahr die Marketingaktivitäten der Wettenanbieter anziehen wird und dadurch auch die DEL-Clubs voraussichtlich durch neue Sponsoringdeals mit Wettenanbieter profitieren werden. Dass die Vergabe der 20 Sportwettenlizenzen sich nun bis auf weiteres verzögert hat, war da noch nicht abzusehen. Da Cashpoint angeblich 1,5 Mio. Euro pro Saison zahlt, hätten die DEL-Clubs ein schlechts Geschäft gemacht, wenn sie wegen einer Exklusivitätsklausel nicht selbst noch mit einem Wettenanbieter einen Vertrag hätten abschließen dürften. Exklusiv hat Cashponit allerdings ein paar Werbeleistungen wie das Branding auf der Kickleiste in den Arenen und Banner an den Tornetzen.
      Hätte Cashpoint deutlich mehr Scheine hingeblättert, wäre sicher auch das Namingright der Liga möglich gewesen.

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