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Autogrammkarten aus Graspapier
Es gibt einige Ideen, wie Proficlubs weniger Müll verursachen und weniger Rohstoffe verbrauchen können. Eine davon hat die TSG Hoffenheim umgesetzt. Wie jeder Fußballclub muss die TSG ständig Rasenschnitt von den Trainings-und Fußballplätzen entsorgen, zugleich benötigt der Bundesligist Papier für Flyer, Stadionzeitung, Plakate, Autogrammkarten. Die Lösung: Her mit dem Rasenschnitt und damit Druckerzeugnisse produzieren.
Wie auf dieser Seite bereits beschrieben, gibt es einige Maßnahmen, mit denen Profisportclubs weniger Müll verursachen können. Seien es kleinere Dinge wie der Verzicht auf Klatschpappen bei den Rhein-Neckar Löwen, die Nutzung nicht-verkaufter Trikots für die Produktion neuer Fanartikel oder ein umfassenderes Herangehen wie die Reduzierung von Verpackungsmüll in den Fanshops und beim Catering beziehungsweise der Gastronomie in den Stadien wie beispielsweise bei Union Berlin.
Bei der TSG 1899 Hoffenheim wiederum werden die Überbleibsel beim Rasenmähen clever genutzt: In Kooperation mit dem Abfall- und Recyclingunternehmen Prezero (Namingright-Partner seit der Rückrunde 2018/19) sowie dem Start-up Creapaper aus Hennef wird der anfallende Rasenschnitt vor Ort gesammelt und in einem Heizungskeller getrocknet. Vor allem im Frühling und im Sommer kommt eine erhebliche Menge an Rasenschnitt zusammen, sodass ungefähr alle zwei Wochen ein fünf Kubikmeter großer Container damit gefüllt wird. Nach der Trocknung wird der Rasenschnitt zur Weiterverarbeitung in eine Papierfabrik transportiert und schließlich in einer Druckerei für TSG-Druckerzeugnissen verwendet. Im Graspapiergemisch sind nach Clubangaben bis zu 20 Prozent Rassenschnitt enthalten. Mehr sei nicht möglich, da das Papiergemisch sonst zu faserig und zu schmutzig für ein Bedrucken wäre.
Durch Einbindung des Sponsors keine Kosten für den Club
Das Know-how kommt von Prezero beziehungsweise Creapaper. Die TSG hat aufgrund der Kooperation mit seinem Sponsor also keine weiteren Kosten. Tatsächlich ist nach Angaben von Creapaper der Rohstoff Gras „deutlich günstiger als Zellstoff aus Holz“ – insofern dürfte der Club sogar mithilfe von Graspapier Geld sparen. Konkrete Angaben machte der Club dazu auf Anfrage nicht, genausowenig wie zu der Frage, ob Mehrkosten durch das Trocknen im Heizungskeller entstehen.
Autogrammkarten und Spielerposter aus dem Gras, auf dem Tage zuvor noch die Profis aufgelaufen sind: Das hört sich für Fans nach einer schönen Sache an. Zumal das Graspapier umweltschonender und nachhaltiger als herkömmliches Papier ist: Es wird bei der Produktion keine Chemie verwendet. Außerdem wird nur ein Prozent der Wassermenge eingesetzt im Vergleich zu Holzfasern beziehungsweise nur zwei statt 6000 Liter Wasser pro Tonne Papier. Allein bei der Herstellung des Grasfaser-Rohstoffs reduzieren sich die CO2-Emission nach Angaben von Creapaper um bis zu 95 Prozent. Das Alles passt sehr gut zu dem sich selbst zugeschriebenen Etikett vom „ökologischen Bundesligisten“.
Bildquelle: RainerSturm / pixelio.de
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