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Strolch gesucht
Das Projekt „Stollenstrolche“ der Deutschen Telekom zeigt, wie CSR heute wirkungsvoll umgesetzt werden kann: Mit der Schaffung einer eigenen Plattform, mit einem hohen Involvement der potenziellen Kunden und mithilfe der neuen Medien.*
Klar, die schönsten Tore von den Stars der Bundesliga schaut man sich nur zu gerne an, etwa wenn in der ARD-Sportschau das „Tor des Monats“ gesucht wird. Aber wer will sich denn Tore von sechs bis zwölf Jahre alten Nachwuchskickern ansehen?
Eine ganze Menge, muss man antworten, wenn man sich die Zugriffszahlen des CSR-Projekts „Stollenstrolche“ der Deutschen Telekom anschaut (siehe unten). Seit September 2013 werden hier monatlich „Deutschlands tollste Kindertore“ gesucht. Eine dreiköpfige Jury, bestehend aus dem Videoanalysten Lars Kornetka vom FC Bayern München, Telekom-Sponsoringleiter Stephan Althoff und TV-Kommentator Frank Buschmann, sichtet dabei die von Eltern und Kindern eingesandten Tor-Videos. Sie trifft anschließend auch eine Vorauswahl der schönsten fünf Tore. Aus diesen wird dann ein von Buschmann kommentierter Zusammenschnitt auf der Internetseite Stollenstrolche.de und bei Youtube hochgeladen und es wird über zahlreiche Kanäle zur Abstimmung aufgerufen. Derjenige Torschütze, der die meisten Stimmen erhält, wird als „Stollenstrolch des Monats“ geehrt und hat damit auch 1000 Euro für sein Team beziehungsweise Verein gewonnen.
Aus den zwölf Monatsgewinnern wird schließlich noch der Jahressieger gewählt, der ein „Money-can’t-buy“-Erlebnis wie ein Besuch des Trainings der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gewinnt.
Eigene Plattform kreiert
Die Idee von einer Wahl zum Kindertor des Monats beziehungsweise des Jahres allein wäre es nicht unbedingt wert, darüber zu berichten – auch wenn sie freilich durchaus pfiffig ist und dem oft geforderten Prinzip von der Schaffung eigener Events und Plattformen entspricht. Die Zugriffszahlen sind für ein CSR-Projekt aber als durchaus gut zu bezeichnen und würden laut des Bonner Konzerns zudem eine klare Tendenz nach oben aufweisen.
Letztlich überzeugend und rund wird das CSR-Projekt der Telekom dann durch die optische Gestaltung und inhaltliche Tonalität der Online-Plattform Stollenstrolche.de. Etwa durch Porträts und Interviews mit den Gewinnern des Monats.
Und wer Buschmann kennt, weiß, dass die Telekom mit ihm als Kommentator der monatlichen Tore-des-Monats-Videos eine gute Wahl getroffen hat. Buschmann ist einer jener TV-Kommentatoren, die generell im Verdacht stehen, emotional schon mal über die Stränge zu schlagen. Aber wie er beim Hackentrick-Tor des neunjährigen Gabriel August vom SV Rosellen ausflippt, ist selbst für seine Verhältnisse bemerkenswert: „Der macht etwas Unfassbares! Das habe ich überhaupt noch nicht gesehen! In dem Alter! Und der macht den Ibrahimovic hier! Das gibt’s doch gar nicht!“
Diese Begeisterung für Gabriels Tor teilten auch andere und wählten den Neunjährigen zum „Stollenstrolch des Monats April“. Im Interview auf Stollenstrolche.de verriet Gabriel hinterher, dass er zusammen mit Verwandten, Freunden und Bekannten kräftig für das Voting die Werbetrommel gerührt und beispielsweise fast 800 Flyer auf einem Schulfest verteilt hatten.
Hohes Involvement
Aus Marketing-Sicht heißt das: Was für ein Involvement von potenziellen Kunden mit der Marke Telekom! Und dass die Eltern und Kinder mit ihrer Begeisterung für Stollenstrolche kostenlos Werbung für die Telekom machen, ist auch kein zu vernachlässigender Aspekt.
Zudem zahlt das Projekt kräftig auf das Motiv des Konzerns ein. „Wir wollen mit Stollenstrolche zeigen, dass die Telekom nicht nur den Spitzensport – etwa beim FC Bayern München – fördert, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, vor allem bei den Kleinen“, sagt die Projektverantwortliche der Telekom, Alexandra Hürter-Waasem. Unmittelbare vertriebliche Ziele habe man nicht – was bei einem CSR-Projekt zum Schutz der eigenen Glaubwürdigkeit auch nicht weiter überrascht.
Flankierender Projekte der Telekom wie die „NeuenSporterfahrung“ zahlen zusätzlich auf die Glaubwürdigkeit ein. Hier trafen im vergangenen Jahr Nachwuchskicker mit Spielern und Trainern der Blindenfußball-Bundesliga zusammen und konnten selbst erlebten, was es heißt, blind zu kicken.
Die größte Hürde für „Stollenstrolche“ war und ist es sicher ein Stück weit immer noch, die Wahlen zum Kindertor des Monats noch bekannter zu machen. Dafür hat die Agentur Do it GmbH, die sich das Ganze ausgedacht hat, zusammen mit der Telekomeinige Anstrengungen unternommen. So wurden beispielsweise Medienkooperationen mit Spox oder verschiedenen Familienmagazinen eingegangen, Mailings verfasst oder mithilfe von Events und Promotion-Aktionen unter anderem auch bei den Telekom-Partnern DFB, Karstadt Sports, Bayern München oder dem Bundesliga-Vorbereitungsturnier Telekom Cup für das CSR-Projekt geworben .
Trotz allem ist der Aufwand, den die Telekom betreibt, verglichen mit dem Nutzen, als durchaus überschaubar zu bezeichnen. Die Kosten sollen sich iauf etwa 300 000 Euro pro Jahr belaufen. Ein solches Projekt wäre also nicht nur für einen großen Konzern machbar.
Erfolgszahlen „Stollenstrolche“ (Stand Juli 2014):
- über 350 000 Zugriffe auf die Webseite Stollenstrolche.de innerhalb der ersten 6 Monate seit Projektstart
- bis zu 8500 tägliche Visits auf Stollenstrolche.de
- über 200 000 Klicks bei den Stollenstrolche-Videos auf Youtube
- über 5 Millionen erreichte Facebook-Nutzer
- Kumulierte PR-Reichweite: über 100 Millionen
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positive Presse und Kommentare in den Medien
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positives Feedback der Teilnehmer, Vereine und Unterstützer
*Dieser Text wurde in der November-Ausgabe des Fachmagazins SPONSORs veröffentlicht.
(Bildquellen: Deutsche Telekom)
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