And the winner is…. Wolf Möbel!

Gepostet am 1. August 2014 von T. Kuske

Für die (Sponsoring-)Überraschung der Woche sorgte der Fußballzweitligist 1. FC Nürnberg oder besser gesagt sein neuer Hauptsponsor Wolf Möbel. Denn das neue Auswärtstrikot (siehe Foto) markiert eine bisher kaum* gesehene Ausnahme im deutschen Fußball: Ein Sponsoren-Schriftzug quer über das Trikot. Und eben nicht waagerecht wie sonst üblich. Ein Hingucker, der dem neuen Sponsor vermehrte Aufmerksamkeit zukommen lassen wird. Und der die Fantasie der Vermarkter und Sponsoren anfachen könnte. Vielleicht der Beginn eines neuen Trends.

Um den neuen Haupt- und Trikotsponsor Wolf Möbel optimal in das Design des neuen Auswärtstrikots einzubinden, musste der 1. FC Nürnberg eine Ausnahmegenehmigung von der Deutschen Fußball Liga (DFL) einholen.

In Paragraph 17 des 4. Anhangs der Lizenzordnung der DFL heißt es nämlich: „Werbung des Trikotsponsors darf ausschließlich auf der Vorderseite des Trikots angebracht werden, entweder a) in horizontaler Ausrichtung zentriert auf dem Brustbereich oder b) in vertikaler Ausrichtung auf der rechten oder linken Körperhälfte oder in zentraler Position.“

Eine schräge Positionierung auf einer Schärpe ist demnach eigentlich nicht erlaubt, wurde dem 1. FC Nürnberg nun für das neue Auswärtstrikot von der DFL aber ohne Probleme genehmigt, wie das Fachmagazin „Sponsors” berichtet. Sportfive habe dem neuen Partner diese Positionierung vorgeschlagen. Entscheidend sei aus DFL-Sicht nur gewesen, dass die Größe von 200 Quadratzentimetern für den Schriftzug von Wolf Möbel nicht überschritten wird, hieß es von Sportfive-Seite.

Beim Heimtrikot, welches komplett in rot gehalten ist, wird Wolf Möbel künftig klassisch waagerecht positioniert sein, der Unternehmensnahme unter dem Logo.

Weitere anders gestaltete Schriftzüge denkbar

Für Vermarkter und Marketingverantwortliche der Sponsoring treibenden Unternehmen heißt das: Brainstorming erlaubt und unbedingt empfohlen! Denn wenn die DFL so etwas erlaubt, warum nicht auch andere Formen der Darstellung? Und ein potenzieller Sponsor sollte sich über kreative Ideen zur Gestaltung des Schriftzugs auf dem Trikot angenehm erfreut zeigen und das mit einer höheren Motivation zum Abschluss des Sponsoringvertrags goutieren.

Klar, es muss alles noch zum Corporate Design des Unternehmens passen, aber wieso nicht zum Beispiel mal über 3-D-Effekte, fluorizierende Farben oder andere Effekte nachdenken? Irgendwas halt, um aus der bisher üblichen Einheitsmasse herauszustechen.

VW-Logo im Fadenkreuz

Im Übrigen hat auch der VfL Wolfsburg mit seinem Hauptsponsor Volkswagen und seinem neuen Trikot durchaus Beifall verdient. Zumindest aus vermarktungstechnischer Sicht. Denn die optische Fokussierung auf das VW-Logo habe ich in der Deutlichkeit noch nicht gesehen.

Man darf gespannt sein, was sich die Kreativen künftig noch ausdenken werden. Vorerst geht der Preis für den auffallendsten Schriftzug auf einem Trikot allerdings an Wolf Möbel.

Und nein, natürlich werde ich nicht von irgendeinem Unternehmen irgendwie finanziell unterstützt, auch nicht von Wolf Möbel. Nur falls solche Gedanken aufgekommen sein sollten. Soll ja alles vorkommen.

* Update: Wie ich inzwischen von einem anscheinend guten Kenner älterer Trikots informiert wurde (Danke, Lukas!), gab es so einen schrägen Schriftzug doch schon mal (sollte mir vielleicht doch wirklich mal angewöhnen, noch weniger superlativ zu formulieren): Nämlich ab 1986 auf dem Trikot der Frankfurter Eintracht, wo der damalige Hauptsponsor Höchst in der Diagonalen prangte. Und in der Saison 198788 sogar in einer schrägen Schärpe, ähnlich also wie jetzt bei Nürnberg. Da ich kein Foto habe, das ich hier rechtlich ohne Probleme abbilden darf, behilfsweise der Hinweis auf Eintracht-Archiv.de, wo man etwas runterscrollen muss, um das entsprechende Trikot mit dem schrägen Höchst-Schriftzug zu finden. Am Grundsätzlichen meines Beitrags ändert sich dadurch aber nichts.

(Bildquellen: 1. FC Nürnberg; VfL Wolfsburg)

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