Where is our Brain going? I’ll boycott Adidas!

Fast pünktlich zu seinem Geburtstag hat es Lukas Podolski mit seinem Sponsor Adidas geschafft, für einen amtlichen Shitstorm zu sorgen: In einer neuen Werbekampagne werben Fußballer wie Podolski mit echten Rinderherzen in der Hand für die Adidas-Kampagne „All in Or Nothing”. Merkwürdige Entscheidung der Marketingverantwortlichen auf so eine provokante Werbeaktion zu setzen. Schließlich hatte der Sportartikler schon mehrmals mit Vorwürfen von Tierschützern zu kämpfen. Oder bewusstes Nachahmen der Benetton-Strategie?Adidas Poldi2Im Vorfeld der UEFA EURO 2012 in der Ukraine und Polen beispielsweise hatten Tierschützer sich darüber echauffiert, dass die Firma aus Herzogenaurach nichts gegen das Abschlachten von Straßenhunden (zur Verschönderung des Straßenbilds bei der EURO)  in der Ukraine unternimmt.

Nun sorgt Adidas also aus eigener Kraft für Ärger bei den Tierliebhabern und lässt Dani Alves (Spanien), Arjen Robben (Holland) und Podolski, Diego Costa (Spanien), Nani (Portugal), Daniele de Rossi (Italien) und Steven Gerrard (England) mit blutigen Rinderherzen posieren. Die Bilderserie ist Teil der globalen „All in Or Nothing”-Kampagne des größten Sportartikelherstellers der Welt. Die Botschaft der Fußballer: Sie symbolisieren, dass sie ihr Herz für ihr Land geben.

Die Reaktionen im Netz, unter anderem auf der Facebook-Seite von Adidas Football sind ebenso drastisch: „Unsere Familie sowie etliche Freunde und Bekannte haben beschlossen ab sofort auf jegliche Kleidung von Adidas zu verzichten. So etwas von hirnlos und abartig hätte ich Adidas niemals zugetraut.” Oder: „WTF!!!! Adidas sucks with this Campaign. Where is our Brain going? I’ll boycott Adidas!!!! Thats absolut disgusting” und “This campaign shows clearly that adidas has no respect for animal rights. Boycott Adidas”.

Mich erinnert das Ganze an die Provokations-Werbestrategie von der Modemarke Benetton. Ganz nach dem Motto: Bad news are good news! Adidas will vor der Weltmeisterschaft in Brasilien offenbar um jeden Preis Aufmerksamkeit erregen.

Poldi: „Ich habe beim Shooting keinen Ekel empfunden”

Dass es sich bei den abgebildeten Herzen um echte Rinderherzen handelt, hatte Nationalspieler Lukas Podolski bereits vorab in der „Bild am Sonntag” verraten: „Ich habe bei dem Shooting keinen Ekel empfunden. Es zeigt mein Versprechen, mein Herz für den WM-Titel zu geben. Wir werden uns für Deutschland zerreißen!”

Gegen-Kampagne von Tierschützern

Erste Tierschutzorganisationen haben sich inzwischen beschwert und entwickeln sogar Gegenkampagnen. So zum Beispiel „Animals United”, die auf ihrer Facebook-Seite schreiben: „Die neue Werbekampagne von adidas mit Lukas Podolski schlägt Wellen. Der Nationalspieler hält ein blutiges Herz in der Hand und stammelt patriotisch: ‘Für die #WM gebe ich mein Herz!’. Es ist aber nicht sein #Herz, sondern das einer getöteten #Kuh Mit dem Tod unschuldiger Tiere wirbt und spaßt man nicht.”

Ella Animals UnitedUnd weiter „Animals United”: „Die neue Werbekampagne von adidas mit Lukas Podolski schlägt Wellen. Der Nationalspieler hält ein blutiges Herz in der Hand und stammelt patriotisch: „Für die ‪#‎WM‬ gebe ich mein Herz!“. Es ist aber nicht sein ‪#‎Herz‬, sondern das einer getöteten ‪#‎Kuh‬. Mit dem Tod unschuldiger Tiere wirbt und spaßt man nicht. Wir finden das sowohl von dem Label als auch dem Jugendvorbild völlig geschmacklos und daneben und stellen euch daher repräsentativ Ella vor, deren Herz Poldi in seinen Fingern hält: “Mein Herz gehört meinen Kindern. Und sicher nicht in eine primitive Sportwerbung.” Wenn ihr ihrer Meinung seid, teilt dieses Bild! In Gedenken an Ella und die vielen anderen. Bittet Poldi, seiner Vorbildfunktion gerecht zu werden! Auch das Label freut sich bestimmt über eure Kommentare. Weitere Bilder mit ‪#‎Fußballern‬ und Kuhherzen sollen in Planung sein.”

Na, wenn diese neue Strategie den Herren mal nicht auf die Füße fällt. Aber vermutlich legt sich die Aufregung so schnell wie sie gekommen ist.

(Bildquellen: Adidas, Animals United)

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