Nike übertrumpft Adidas mit WM-Werbeclip

Nur noch rund zwei Monate. Dann startet die FIFA WM 2014. Und Top-Stars wie Christiano Ronaldo, Neymar oder Wayne Rooney müssen Leistung bringen. „Pressure shapes legends“ verkündet der Sportartikelhersteller Nike am Ende seiner heute veröffentlichten WM-Kampagne „Risk Eyerything“. Der Nachfolger des vielfach gelobten Werbespots „Write the future“ zur WM 2010 kann sich sehen lassen. Und lässt die Konkurrenz schlecht aussehen.

Die drei Stars spielen die Hauptrollen in dem aktuellen Video. Diese Fußballer stehen in ihren Heimatländern Portugal, Brasilien und England unter hohem Erwartungsdruck, dies greift Nike auf. Die Idee stammt von der Werbeagentur Wieden + Kennedy (Portland, USA). „Für diese Spieler besteht das größte Risiko darin, kein Risiko einzugehen. Dieses Grundgefühl ist die Essenz des Films und die Botschaft an Fußballspieler jedes Niveaus auf der ganzen Welt. Dies ist ein Teil der #RiskEverything-Kampagne“, so Davide Grasso, Chief Marketing Officer bei Nike. Damit hat es Nike wie schon zur WM 2010 in Südafrika geschafft, innerhalb weniger Sekunden eine Geschichte zu erzählen, die emotionalisiert und dem Rezipienten Möglichkeiten eröffnet, sich mit den kickenden Nike-Werbeträgern zu identifizieren, indem man sich in sie hineinversetzt.

Da eine TV-Spot allein heutzutage kaum mehr ausreicht, um im harten Konkurrenzkampf – vor allem mit Adidas – bestehen zu können, haben sich die Marketingverantwortlichen weit mehr als einen Film ausgedacht: Der Werbeclip ist Teil einer viruellen Kampagne des amerikanischen Sportartikelproduzenten. Nike verknüpft den Spot mit einem Jugendfußballturnier in Metropolen wie Berlin, Paris oder London, aber auch in Amerika und dem „Rest der Welt“. Die Homepage zu diesem Aufruf kommt in einer grafisch an Jugendlichen orientierten Optik daher.

A propos Adidas: Im Vergleich zu Nike sind die Herzogenauracher für mich schon jetzt die WM-Verlierer. Obwohl sie offizieller Sponsor der WM sind und nicht Nike. Die Adidas-Kampagne kann mich einfach nicht überzeugen, ich hatte mich dazu bereits ausgelassen.

Auch der Werbe-Spot zum offiziellen WM-2014-Spielball „Brazuca“ kann mich nicht überzeugen. Ok, die Bilder mit Messi sind gelungen, der Rest wirkt aber nicht originell und teilweise unglaubwürdig. Im Spot wird suggeriert, dass Messi, Thomas Müller und Manuel Neuer sowie irgendwelche Kids auf einem staubigen Spielfeld mit dem gleichen Ball kicken. Mit Brazuca eben:

Kinder, die in einer ärmlichen Gegend kicken, sollen also ernsthaft so viel Geld haben, um sich den offiziellen Spielball zu leisten? Aktuell kostet der Ball in Deutschland über 70 Euro. Und nein, es hilft dem Spot auch nicht, dass es ja günstigere Replica gibt. Aber vielleicht sehe ich das mal wieder nur zu kritisch.

(Bildquelle: Nike)

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