Hollywood-reife Testimonial-Werbung

Gepostet am 11. März 2014 von T. Kuske

Der in China wohl bekannteste Tischtennisspieler Europas, Timo Boll, hat mit seinem Sponsor Kuka ein Paradebeispiel für eine gelungene Testimonial-Werbung abgeliefert. In einem Werbefilm tritt die ehemalige Nummer eins der Welt gegen einen Roboter der Augsburger Firma an und liefert ein noch nie dagewesenes Tischtennis-Duell Mensch vs. Maschine. Dass es dazu auch kritische Stimmen gibt, weil sie sich auf den Arm genommen fühlen – geschenkt.

Am Ende heißt es 11:9 für den Tischtennis-Profi, der den Roboter nach seinem Sieg mit einem Grinsen auf den Lippen am Stahlarm tätschelt. Hersteller Kuka zeigt sich selbstbewusst und gelassen und wirbt nach dem Spiel mit dem Slogan: „Nicht der Beste im Tischtennis, aber wahrscheinlich der Beste in der Automation“.

Anlass für das Duell ist die Eröffnung einer neuen Kuka-Fabrik in der chinesischen Metropole Shanghai, wo pro Jahr 5000 Roboter produziert werden sollen. Den dort geladenen Gästen wurde das Video des Spiels als Höhepunkt der Eröffnungsfeier gezeigt.

„Er steht für genau diejenigen Attribute, die auch Kuka-Roboter auszeichnen: Geschwindigkeit, Präzision und Flexibilität”, erklärt Wilfried Eberhardt, der Marketing-Verantwortliche von Kuka. Sein Team hat den knapp vierminütigen Spot mit Boll und Agilus geplant und realisiert. Austragungsort für den zweitätigen Dreh war eine Sporthalle in der bulgarischen Hauptstadt Sofia.

Bereits das Teaser-Video für den heute veröffentlichten Werbefilm war erfolgreich in den sozialen Medien. Auf Youtube sahen sich über 1,6 Millionen Nutzer den Teaser an. Beim chinesischen Portal Youku waren es nochmal gut eine Million Aufrufe.

Kritik an „Volksverarsche“

Im Vorfeld des heute veröffentlichten Filmes hatte das angekündigte Duell von Kuka für Aufsehen im Internet gesorgt. Einige hatten anscheinend ernsthaft geglaubt, dass es tatsächlich zu einem Duell Mensch gegen Maschine kommen würde. Nun schimpfen sie, dass das ganze eine „einzige Volksverarsche“ sei und die „PR-Idioten“ gekündigt gehören. Nunja, etwas mehr Humor und Gelassenheit ist manchmal wirklich ein guter Rat.

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