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Aufreger der Woche: Die WM-Kampagne von Adidas
Zumindest für mich ist es der Aufreger der Woche: die virale WM-Kampagne „all in white“ von Adidas, die ich mir mal genauer angeschaut habe. Allein das Motto ist eine Zumutung: „wie „white“ würdest du gehen?“ heißt es zusammen mit den Worten „unsere farben oder keine“. Mir fällt dazu nur das hier ein: Schämt Euch, Ihr da unten in Herzogenaurach!
Nicht nur, dass auf unserer schönen deutschen Sprache herumgetrampelt wird und dass auch nicht mehr als Anbiederung an die voll krasse Jugend toleriert werden kann; auch sonst kann die Kampagne nicht überzeugen.
Geht man auf die Internetseite der Kampagne wird man für doof verkauft. Erstens wird nicht erklärt, was das denn bitte heißen soll: „Die Nationalspieler haben es vorgemacht und sind “all in white” gegangen. Erstmals in der DFB-Geschichte wird die Nationalmannschaft ganz in Weiß auflaufen: weißes Trikot, weiße Hose und weiße Stutzen. Gehst Du mit und hast das Zeug zum Edelfan? Zeig uns wie “white” du gehst!“ Habe ich etwas verpasst, oder prangt – aus welchen Gründen auch immer – nicht auf dem Trikot eine rot-rötliche Schwinge auf Brusthöhe? Auch die Stutzen sind nicht weiß in weiß, sondern weiß-rot.
Dann wird man aufgefordert, seine Haare weiß zu färben oder sein Auto (na klar!) oder sich einfach weiß anzuziehen. Irgendwie weiß soll man also sein, sich dann filmen oder fotografieren und dann hoffen, einen „unvergesslichen Trip nach Brasilien“ zu gewinnen. Was ich nach mehrmaligem Anschauen der Seite allerdings nicht weiß (!), ist, wo ich mich oder mein Auto oder meien Haare in weiß hochladen kann. Auch wenn ich auf „JETZT MITMACHEN“ drücke, passiert nichts.
Dafür kann man sich ein strunzdoofes Video mit Lukas Podolski und den Bender-Zwillingen ansehen, wo der Poldi gezeigt wird wie er einen hundsteuren Sportwagen mit einer Spraydose mit weißer Farbe absprüht. Aha, der Poldi scheint also zuviel Geld zu haben, oder wie? Das nenne ich mal nah beim Fan sein:
Ok, über Geschmack von solchen Videos lässt sich streiten. Nicht jedoch darüber, dass die Idee eines Fan-Wettbewerbs nicht wirklich neu ist und die Handhabung der Internetseite einfach unterirdisch, die Kampagne null Geschichte erzählt (schon mal was von Storytelling gehört?), kaum Humor versprüht (ja, auch darüber kann man anderer Meinung sein), der Bezug zur Nationalmannschaft zu schwach ist und auch die Einbeziehung des Adidas Dach-Claims „Adidas is all in“ doch sehr gewollt wirkt.
Dabei hat Adidas wie schon bei der UEFA Euro 2012 der Werbeagentur TBWA Worldwide vertraut, die die erfolgreiche, sehr gut gemachte und interaktive Kampagne „Schneller laufen. Schneller spielen. Schneller ins Trikot.“ kreiert hatte. Warum nur, ist es wohl diesmal so in die Hose gegangen?
(Bildquelle: Adidas)
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1. April 2014 at 12:46
[…] A propos Adidas: Im Vergleich zu Nike sind die Herzogenauracher für mich schon jetzt die WM-Verlierer. Obwohl sie offizieller Sponsor der WM sind und nicht Nike. Die Adidas-Kampagne kann mich einfach nicht überzeugen, ich hatte mich dazu bereits ausgelassen. […]
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