Nix mit „Schland“ allerorten
Die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr wird wohl nicht das Massen-Ereignis mit bunt angemalten Kurzzeit-Fans, die sich wie bei der vorherigen WM 2010 vor Großleinwänden aneinanderdrängeln, um sich beim Warten auf den Torschrei die Beine in den Bauch zu stehen: Zumindest wird es keine Fanmeile mit Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg geben.
„Aufgrund des Bundesimmissionsschutzgesetzes wäre ein Fanfest zur Weltmeisterschaft auf dem Heiligengeistfeld nicht zulässig“, sagte der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Andy Grote, dem „Hamburger Abendblatt“.
Die meisten Spiele werden wegen der Zeitverschiebung erst zwischen 21 Uhr und 24 Uhr deutscher Zeit angepfiffen. Die letzten Begegnungen sogar erst um 1.30 Uhr in der Nacht. „Der Lautstärkepegel, der dann zu später Stunde entstehen würde, würde die zugelassenen Werte übersteigen”, so Grote.
In den vergangenen Jahren wurde das Fanfest auf dem Heiligengeistfeld bei Fußball-Weltmeisterschaften und -Europameisterschaften zu Übertragungen von Spitzenspielen von bis zu 80 000 Zuschauern besucht. Anders als bei der WM 2006 in Deutschland und der WM-Endrunde 2010 in Südafrika gibt es zu Brasilien aber einen Zeitunterschied zwischen vier und sechs Stunden.
Fanmeile in Berlin kann wohl stattfinden
Noch ist die Absage in Hamburg nicht felsenfest, aber wohl ziemlich sicher. In Berlin könnte es nach aktuellem Stand hingegen wieder die größte deutsche Fanmeile geben: Die Gegend um die Straße des 17. Juni ist kein Wohngebiet, weshalb der Lärmschutz kein Hinderungsgrund für ein FIFA Fan Fest sein sollte. Ganz nebenbei: Mit der Absage in Hamburg fällt auch für Sponsoren wie Hyundai/Kia eine Möglichkeit weg, das Sponsoring bei dem Fußballgroßereignis hierzulande volksnah zu aktivieren, indem man auch als Presenter der Fanmeile auftritt. Ob Hyundai/Kia wieder bei der Fanmeile in Berlin einsteigt, ist noch nicht bekannt.
Auch Auswirkungen auf ARD und ZDF
Interessant wird auch, wie sich die späten Anstoßzeiten auf die Einschaltquoten bei ARD und ZDF auswirken werden. Gut möglich, dass TV-on-demand und die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen sich einer nie zuvor gekannten Beliebtheit erfreuen werden.
(Bildquelle: Jens Zehnder / pixelio.de)
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