Das Video am Sonntag: Nike lässt Arbeiter ausbeuten
Die ARD hat heute einen Bericht über die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen von Näherinnen in Kambodscha ausgestrahlt. Auch der amerikanische Sportartikelhersteller Nike lässt dem Bericht zufolge vermehrt in Kambodscha produzieren, da es dort die Lohnkosten noch niedriger sind als etwa in China.
Aufhänger für den ARD-Bericht war eine gewaltsame Niederschlagung einer Demonstration von Textil-Arbeiterinnen für bessere Arbeitsbedingungen. Nike lehnte gegenüber der ARD ein Interview ab. Auch das Fabrik-Management vor Ort ließ nicht mit sich sprechen.
Dem Bericht zufolge haben die Näherinnen, die auch für Nike, H&M oder Adidas arbeiten, einen gesetzlichen Mindestlohn von nur 60 Euro im Monat. Für die Arbeiterinnen heiße das oft sogar sparen am Essen. Und 12, 14, manchmal 16 Stunde Arbeit pro Tag. Und nicht selten werde auch Sonntags gearbeitet.
Der Standort Kambodscha boomt. Die Textilexporte sind um 32 Prozent gestiegen. Jede Woche machen zwei neue Fabriken auf. In China ist die Produktion zu teuer geworden. Das Billiglohnland Kambodscha verspricht höhere Renditen.
Der Bericht fordert, die großen Modekonzerne hätten die Macht die Löhne zu erhöhen. Nike, Adidas oder H&M könnten die Fabriken einfach verpflichten, mehr zu zahlen. Wenn sie denn wollten! Und eine Arbeiterin klagt: „Ich möchte, dass die Kunden von Nike wissen, dass diese Hemden mit dem Schweiß und Blut meiner Kollegen gefertigt wurden. Wir arbeiten hart und ertragen viel. Für diesen Job habe ich meine Kind verloren!“
Hier noch einmal der Link zu dem Bericht der ARD: http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/wdr/2013/kambodscha-vom131013-100.html
(Bildquelle: Dieter Schütz / pixelio.de)
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