Dämpfer für Googles Pläne mit Bwin
Vergangene Woche geisterte ein Gerücht durch die Medien: Google wolle den Glücksspielanbieter Bwin übernehmen. Der derzeitige Sponsor vom FC Bayern München also bald unter der Regie des Internet-Giganten? So mancher Sponsoringverantwortlicher hat hierzulande sicher schon von einem neuen Big Spender, einer neuen Kraft am Sponsoringhimmel geträumt. Daraus wird nun wohl nichts.
Der US-Bundesstaat New Jersey hat nun laut mehrerer Berichte von US-Medien vor Gericht den Kürzeren gegen Verfügungen der fünf wichtigsten US-Sportligen NFL, NBA, NHL, MLB sowie NCAA gezogen. Somit ist dem Bundesstaat das Anbieten von Sportwetten weiterhin untersagt und faktisch in den gesamten USA nur in Nevada erlaubt. Grundlage dafür ist der „Professional and Amateur Sports Protection Act of 1992“ (PASPA), der den Sport vor schädlichen Einflüssen wie Wettmanipulationen schützen soll.
Die Pläne New Jerseys, wonach Kunden aus aller Welt via Internet bei Anbietern mit Sitz in New Jersey Sportwetten abschließen können, liegen damit erstmal auf Eis. Damit dürfte auch das Interesse von Google an einer Übernahme von Bwin einen Dämpfer bekommen haben. Ob der Internet-Riese ganz von seinen Kaufplänen Abschied nimmt, bleibt abzuwarten.
Denn auch ohne die Möglichkeit, legal Sportwetten in den USA von New Jersey aus anzubieten, bleibt der Glücksspielmarkt hochinteressant für Google. Schließlich handelt es sich beim Online-Glücksspiel um einen Markt, der allen Schätzungen zufolge weiter anwächst. Allein in Deutschland geht man derzeit von einem Marktvolumen von über 7 Milliarden Euro Umsatz aus. H2 Gambling Capital schätzt, Deutschland ist die zweitgrößte Online-Poker-Nation mit rund 580 000 Menschen, die an virtuellen Pokertischen spielen. Ungefähr 1,5 Millionen Deutsche sollen jährlich auf Sportwetten im Web tippen. Einer der Branchenführer heißt hierzulande übrigens: Bwin.
(Bildquelle: Alexander Klaus / pixelio.de)
Noch keine Kommentare